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Das Reinheitsgebot ist ein immer wieder in Fachpresse und Werbung verwendetes Aushängeschild der Braukunst. Gleichzeitig ein Thema, mit dem ich mich persönlich schon seit längerer Zeit befasse, wobei mich hauptsächlich der geschichtliche Hintergrund interessiert. Es sei hier vorweg genommen, dass ich hier eigens recherchierte Erkenntnisse kundtue, die allenfalls von der Meinung anderer Bierexperten oder sogar von früheren Publikationen in diesem Organ abweichen können.

Originaltext des Reinheitsgebot von 1516Das Reinheitsgebot sei das älteste Lebensmittelgesetz der reinheitsgebotWelt, so heisst es. Aber wo liegen die Gründe, dass ein solches überhaupt um 1516 erst nötig wurde? Hauptsächlich war es darauf zurückzuführen, dass es der Obrigkeit in Bayern nicht genehm war, dass kreuz- und quer alles verbraut wurde, was gerade mal gut einfährt! Es ging hier also nicht um "Hygiene", wie man sich "Reinheit" vielleicht heute vorstellen mag, sondern ganz klar darum, den Leuten vorzuschreiben, was sie in ihr Bier zu mischen haben!

Im Mittelalter waren, wie wir aus alten Mären und Fabeln wissen, viele Hexen und Zauberer tätig. Was hat denn nun eine Hexe mit Bier zu tun, fragt sich vielleicht nun der unbedarfte Leser? Nun, hat sich schon jemand mal gefragt, woher denn wohl die Vorstellung kam, dass sie auf einem Besen flogen, oder noch krasser; Leute die wildesten Fabelwesen erblickten?

Es gab nun sogar eine Zeit, in der das Bierbrauen fast gänzlich untersagt war, welch triste Vorstellung! Doch dieser Zustand führte zu Aufruhr und noch unkontrollierterem Schwarzbrauen. Die Obrigkeit überlegte sich, wie sie aus diesem Dilemma herauskommen könnte (solche Probleme könnten wir uns in der heutigen Politik nicht mehr vorstellen, gell?). Und sie fanden eine Lösung:

Sie übertrugen das alleinige Braurecht auf die Klöster. So konnten nun auch die Zutaten gesteuert werden, deren optimale Zusammensetzung noch einiges zu diskutieren gab. Man stelle sich ein Mönch im aufgepushten, hyperaktiven Bilsenkrautrausch vor! Nein, dergestalt wollte man nicht zulassen. Deshalb schrieb man als Braugrundlage Gerstenmalz und als Gewürz Hopfen vor (die Funktion der Hefe war zu dieser Zeit noch nicht benkannt). Dies liess man nun gut sichtbar über den Klostermauern einmeisseln:

Die Erklärung dazu ist ganz einfach. Diese Leute haben gebraut! Und zwar Bier (in Fabeln auch Zaubertrank genannt) dass sie mit Zugaben wie Bilsenkraut, Hanf, Pilzen oder Giftbeeren versetzt haben, um sich das Bewusstsein derart zu verändern, dass sie eben all dies und noch viel mehr erblickten und erlebten! Solche Exzesse haben nun der Obrigkeit, allen voran den kirchlichen Inquisatoren, gar nicht in den Kram gepasst. Sie haben sodann das Reinheitsgebot erlassen, um diesem "teuflischen Treiben" ein Ende zu setzen. Und das fanden viele Brauerinnen auch; und zwar als Hexen auf dem Scheiterhaufen!

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